Wandern
Wie viele Kilometer ich in meinem Leben inzwischen gelaufen bin, kann ich nicht sagen, nur so viel: Es waren genug, um zu wissen, dass dich deine Füße zwar tragen, die Ausrüstung, die du dabei hast, jedoch entscheidet, wie weit dich deine Füße auch außerhalb der Komfortzone tragen.
Irgendwann tut alles weh, nur der Moment, an dem das passiert, ist unterschiedlich. Körperliche und emotionale Verfassung, Trainingszustand, Ernährung und nicht zuletzt deine Ausrüstung spielen dabei eine Rolle.
Gut, dass ich super viele Fehler gemacht habe und das ganze Thema auf die harte Tour lernen musste. Unzählige Blasen, Scheuerstellen, Druckstellen und vor allem Nerven hat mich meine Erfahrung gekostet und hier ist sie: meine Erfahrung aus 12 Jahren Militär, komprimiert auf einer Seite.
In der Armee spricht man von Lines, die man an sich trägt.
First Line: Alles, was direkt am Körper getragen wird
Second Line: Zentrale Trageschicht für Ausrüstung, die sofort verfügbar sein muss
Third Line: Sichert die Durchhaltefähigkeit und erhöht diese bis zu 72 Stunden
Dieses Prinzip wenden wir jetzt 1:1 an.
Ausrüstungsgegenstand ist anklickbar. :)
First Line:
- Kopfbedeckung
Über den Kopf verliert der Körper am meisten Wärme, Wärme kostet Energie, diese wollen wir verringern, also her mit einer Kopfbedeckung, die uns im Sommer vor einem Sonnenstich und im Winter vor dem Auskühlen schützt
- Sonnenbrille
Was soll ich dazu sagen, keiner läuft gerne mit zugekniffenen Augen mehrere Stunden irgendwo hin. Wichtig ist, dass die Sonnenbrille auch ein ordentliches Glas hat, manche Brillen dunkeln zwar ab, sodass sich die Pupillen anpassen und größer werden, lassen aber trotzdem schädliche UV-Strahlung durch, diese wirkt sich durch die geweiteten Pupillen noch stärker auf die Netzhaut aus, was auf Dauer echt schädlich ist. Brauchen wir im Winter auch eine Brille? Ja, die Sonne scheint auch im Winter, und wer schon einmal in den Bergen war, weiß wie stark Schnee blenden kann.
- Oberkörper
Wir arbeiten bei der Bekleidung mit mehreren Schichten. Dabei muss man auf einige Dinge achten: Wenn man sich viel bewegt, schwitzt man. Steht man still, kühlt man durch die nasse Kleidung leicht wieder aus.
Fangen wir mit der ersten Schicht an. Sie liegt direkt auf der Haut, hat also den ersten Kontakt mit Schweiß und ist extrem wichtig, was Reibung angeht. Sie sollte eng anliegen, kaum verrutschen, den Schweiß gut verteilen und in Pausen nicht auskühlen.
Die zweite Schicht zieht man an, wenn es etwas kälter wird, man sich aber trotzdem bewegt. Auch diese sollte den Schweiß gut aufnehmen. Ein Vorteil bei Woolpower ist, dass es in Kombination mit der ersten Schicht extrem gut funktioniert. Außerdem kann dieses Material sehr viel Schweiß aufnehmen, ohne spürbar feucht zu sein. Und es stinkt nicht so schnell.
- Beine
Hier findet die meiste Bewegung statt, Reibung zwischen den Beinen kann nicht verhindert werden, muss aber um jeden Preis optimiert werden, wenn nicht, sind Scheuerstellen ganz schnell ein Thema. Auch hier haben wir mehrere Schichten, die witterungsbedingt angepasst werden können.
- Füße
Das wichtigste System, das Socken-Schuh-System. Die Füße sind das Fundament, wir stehen und laufen auf ihnen. Hier bedarf es individueller Anpassung, jeder Fuß ist anders. Manche brauchen ein breiteres Fußbett, wiederum jemand anders braucht eine Einlage und auch die Schweißbildung ist sehr unterschiedlich. Hier sind meine Top Socken, Einlagen und Schuhe.
Was sollte außerdem direkt am Körper sein:
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- Erste-Hilfe-Set
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Taschenmesser
- Handschuhe
- Snack
- Stirnlampe
- Schlauchschal
- Notfall GPS
- Uhr
- Feuerzeug
- Ausweispapiere
- Karte
Second Line:
- Tragesystem
Mir ist es beim Wandern wichtig, dass ich, obwohl ich immer einen Rucksack dabei habe, etwas habe, auf das ich schnell zugreifen kann. So muss ich nicht anhalten und meinen Rucksack absetzen, um an Dinge zu kommen, die mir während des Laufens nützlich sein könnten. Ich nutze gerne ein sogenanntes Front-Pack. Hier lassen sich Kleinigkeiten verstauen wie extra Essen, Navigationsgeräte, Handy, Akku oder Schlüssel. Das Ganze ist zusätzlich auch als Gegengewicht zum Rucksack praktisch und verteilt die Last gleichmäßiger.
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Inhalt:
- Wasser in einer Soft Flask
- Wanderstöcke (absoluter Gamechanger)
- Garmin GPS
- Powerbank (Wasserdicht verpackt in einem Zipbeutel)
- Handy
- Schlüssel
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Inhalt:
Thrid Line:
- Rucksack
Jetzt zu dem Ausrüstungsgegenstand, der deine Durchhaltefähigkeit erhöht. Hier befinden sich Wechselkleidung, Nahrung, Jacken für verschiedenste Witterungen und eventuell Ausrüstung für ein kleines Lager. Je nachdem, wie lange man unterwegs ist, ist der Rucksack größer oder kleiner, von 12 Litern für kleine Tagestouren bis zu 100 Litern für mehrtägige Touren. Der Rucksack sollte leicht und robust sein, idealerweise mit Hüftgurt und Regenschutz.
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- Deuter Day-Pack (13 Liter)
- Deuter Trail (18 Liter)
- Berghaus Rucksack (110 liter)
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Raidlight Legend 32L
- Mein absoluter Favorit! Superleicht, mit Trinksystem und Flaschen direkt vorne, wo man sie braucht, am Mund. Kombinierbar mit dem Raidlight Front Pack und ausgestattet mit einem durchdachten Taschensystem. Der Rucksack hat eine Halterung für Wanderstöcke und einen kleinen Hüftgurt. Wirklich ein absoluter Alleskönner!
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Inhalt
- Regenjack Carinthia PRG 2.0 oder Regenponcho
- Winterjacke Carinthia MIG 4.0
- Gaskocher Jetboil (Das Ding ist echt brutal Gut, kochendes Wasser in einer Minute!)
- Verpflegung
- Essgeschirr
- Trinken (3 Liter)
- Wechselklamotten
- Socken
- Shirt´s
- Unterwäsche
- Optional
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